AQUAFITNESS AUF DER INSEL LANGEOOG
Das Kur- und Wellnesscenter ist ein auf der Insel Langeoog beliebter Ort, der steigende Besucherzahlen verzeichnet – auch dank der AquaCyclingKurse. 2014 wurde das Kur- und Wellnesscenter als erste ThalassoEinrichtung Deutschlands zertifiziert. Ein weiterer Pluspunkt bei den Bewohnern der Insel, seinen Gästen aber auch bei Fachpublikum, wie Sportärzten und Sportlern. Therapeutischer Leiter des Kur- und Wellness-Center (KWC) ist seit 1997 Michael Thannberger. Seit 2008 befinden sich im KWC 16 Aquarider® im täglichen Einsatz – in einer wohl einzigartigen Konstellation in ganz Deutschland, denn die Kurse finden im mit Nordseewasser gefüllten Schwimmbad statt. Bisher genossen über 250.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses einzigartige Erlebnis. Im Juni steht nun der Abschied von Michael Thannberger als Leiter des KWC bevor – „Thanne“, wie ihn Insider nennen, geht in den wohlverdienten Ruhestand. Es bleibt abzuwarten, mit welchen Projekten der passionierte Segler, Golfer und Skilangläufer in Zukunft von sich reden machen wird. Wir sind uns sicher, dass er nicht klanglos von der Bühne verschwinden wird. Das Fahrrad dient auf der autofreien Insel als probates Fortbewegungsmittel an Land – vielleicht auch deshalb ist unter den Insulanern AquaCycling eine beliebte Sportart, die sie ganzjährig ausüben können. Feriengäste buchen bis zu 500-mal pro Monat einen der beliebten AquaCycling-Kurse. Damit sind diese das Hauptklientel. Aber „Thanne“ wäre nicht „Thanne“, wenn er nicht auch Sportärzte bei Fortbildungen der Landesärztekammer, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler und Spitzensportler, wie zuletzt professionelle Autorennfahrer, auf die Insel und natürlich auf den Aquarider® holen würde. Das Profi-Team Project 1 unter Leitung von Sportdirektor Axel Funke trainierte vor kurzem bereits zum 4. Mal auf der autofreien Insel.
Wir sprachen mit Michael Thannberger über seine Arbeit als Therapeutischer Leiter des KWC und über die Erfahrungen mit AquaFitness-Kursen:
Michael, wie kamst du im Dezember 2008 auf die Idee, den AquaErgometer anzuschaffen und diesen als festen Bestandteil in die damals schon überaus erfolgreichen AquaFitness-Kurswelten aufzunehmen?
MT: Ich hatte bereits 2007 die Studien über die Wirksamkeit des Aquarider® verfolgt und war von den Einsatzmöglichkeiten für die Gäste, Bewohner und Sportler überzeugt. Der AquaErgometer war der erste Ergometer weltweit, der über reproduzierbare Widerstände im Wasser verfügte – so war meine Entscheidung rasch gefällt. Überzeugend waren auch die schnellen, unkomplizierten und individuellen Einstellmöglichkeiten von Sattel und Lenker, die für ein beschwerdefreies und biomechanisch optimales Sitzen im Sattel sorgen. Noch dazu kam alles aus einer Hand – von einem süddeutschen Maschinenbauer. Das hatte, da wir durch den Einsatz im Meerwasser besondere Bedingungen haben, auch in rein technischer Hinsicht große Vorteile. Ausschlaggebend war schließlich die Buchung der niedersächsischen Verbandssportärzte, denen wir etwas Besonderes bieten wollten. Diese Gruppe kommt bis heute regelmäßig zur Fortbildung nach Langeoog. Aufgrund der durchgängig positiven Resonanz nach dem Training mit dem Aquarider® stand der Entscheidung der Kurverwaltung zur Anschaffung der Geräte nichts mehr im Wege. Der Hersteller bot schließlich noch eine Fortbildung für die externen Kunden an. Die Aquarider® -Trainerausbildung ist und bleibt ein absolutes Highlight der Branche.
Nach den überaus erfolgreichen Prämierungen Langeoogs (1. Platz der besten Nordsee Kurorte sowie 3. Platz aller Kurorte bundesweit) waren die Weichen gestellt, ein weiteres Premiumangebot ins Portfolio des KWC aufzunehmen. Hat sich nach all den Jahren der Trend von damals etablieren können?
MT: Absolut. Alle Gäste sind höchst zufrieden und kommen teilweise sogar speziell aufgrund der spannenden Verbindung zwischen Sport im Wasser und den Angeboten der Insel insgesamt zu uns.
Wie sind deine Erfahrungen mit dem Einsatz der Aquarider® in Bezug auf die ja oftmals völlig heterogenen Zielgruppen der Kursteilnehmer?
MT: Aufgrund der Tatsache, dass die Widerstände der Bremse am Aquarider® definiert von 50 bis 400 Watt einstellbar sind, konnte ich mit der von mir entwickelten individuellen Anpassung der Belastung nach BORG jeden Teilnehmer eines Kurses an seine individuelle Belastung heranführen. So wird zum einen ein trainingswirksamer Reiz gesetzt und gleichzeitig eine Überlastung verhindert. Der geübte und trainierte Insulaner findet gleichzeitig mit dem Tagesgast vom Festland in ein- und demselben Kurs seinen Platz. Das besondere Wasser in unserem Schwimmbad als Heilmedium – in Verbindung mit einem optimalen Herz-Kreislauftraining – machen AquaCycling auf Langeoog einzigartig.
Wie ist deine Erfahrung mit der technischen Beschaffenheit der Aquabikes nach 14 Jahren im Dauereinsatz?
MT: In enger Kommunikation mit dem Hersteller haben wir als „ostfriesische Außenstelle“ sehr früh damit begonnen, das Produktmanagement zu unterstützen. Sowohl in Bezug auf die Technik und die Auswahl von Materialien als auch bei den Anwendungsinhalten durften wir uns einbringen. Alles wurde dankbar aufgenommen, schnell umgesetzt und integriert. Alle Änderungswünsche flossen in die Serienproduktion ein, so dass wir uns vollständig um die Kursinhalte kümmern konnten, ohne uns mit möglichen Kinderkrankheiten beschäftigen zu müssen. Bis heute sind keine nennenswerten Schäden oder gar Abnutzungen zu finden. „Made in Baden“ hält, was es verspricht. Alle Ersatz- und Zubehörteile sind trotz Inselzustellung binnen 24 Stunden nach der Bestellung bei uns vor Ort.
Gibt es bereits Pläne zur Nachfolge im KWC? Und in welcher Form wird das bisherige Konzept weitergeführt?
MT: Die Pläne zur Nachfolge werden sicher zeitnah bekannt gegeben. Ich kenne die Inhalte des Konzeptes nach meinem Ausscheiden im Juni 2022 noch nicht im Detail, aber natürlich wünsche ich mir, dass die einzigartige Konstellation zwischen Kur- und Wellness nach 40 erfolgreichen Jahren weitergeführt wird.
Herzlichen Dank für das Interview, das wir im März 2022 mit Michael Thannberger führten. Wir wünschen „Thanne“ alles Gute.